Osteopathie

„Eine osteopathische Behandlung ist eine Unterhaltung zwischen dem Osteopathen, seinem Patienten und dessen Gewebe.“ - Pierre Tricot

Was ist eigentlich

Osteopathie?

Osteopathie ist eine holistische, manuelle Therapieform, welche von Andrew Taylor Still am Ende des 19.Jh. mit dem Ziel entwickelt worden ist, jegliche Arten von Blockaden im Körper des Patienten zu lösen.

Damit soll der behandelte Körper wieder in einen Zustand des inneren Gleichgewichtes gebracht werden. In diesem Zustand der Homöostase ist der Körper wieder in der Lage, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Der Osteopathe handelt und behandelt nach den folgenden Prinzipien von A.T. Still:

  1. Globalität des Körpers
  2. Reziprozität von Struktur und Funktion
  3. Die Arterie ist Königin
  4. Adaptation/ Kompensation
  5. Homöostase und Prinzip der Selbstheilung
  6. Wichtigkeit des Bewegungsapparates
  7. Schmerzlosigkeit der Behandlung

Osteopathische Blockaden

Was ist eine osteopathische Blockade und wie kann sie entstehen?

Blockaden können in jedem Gewebstyp des Körpers entstehen, die in der Osteopathie wie folgt unterteilt werden:

  • Strukturelle Blockaden, wenn zwei Knochenteile relativ zu einander verschoben sind und
  • Gewebsblockaden, wie Verspannungen von Muskeln, Verklebungen von Faszien u.a.m.

Die Ursachen dieser Blockaden sind sehr variabel. Sie können einerseits rein mechanisch sein, beispielsweise verursacht durch einen Sturz oder durch Fehlbelastung. Andererseits können sie auch physiologischen Ursprungs sein (z.B. ein Ungleichgewicht des Hormonhaushaltes welches die Aktivität eines Eierstocks beeinflusst) oder einen emotionalen Hintergrund haben (z.B. wie übermässiger Stress der Magengeschwüre hervorrufen kann).

Wie behebe ich eine solche Blockade?

Als Osteopathin ist es meine Aufgabe den Ursprung eines Problems zu finden und diesen manuell zu behandeln, um damit das Problem zu lösen.

So wie jedes Lebewesen einzigartig ist, sind es die Blockaden ebenfalls. Daher bedarf es der Kenntnis verschiedenster Techniken, sowie viel Fingerspitzengefühl, um die passende Behandlugnsmethode für die vorhandene Blockade zu finden.

Die gesamte Auswahl von osteopathischen Techniken lässt sich in folgenden Untergruppen aufteilen: strukturelle, fasziale, craniale, viszerale und energetische Osteopathie.

Wann konsultiere ich einen

Osteopathen?

Für den jährlichen Check-Up bei Tieren mit Alltagsbelastung und für den halbjährlichen Check-Up bei “Sportlern”.

Ausserhalb des Check-Ups:

  • Entwicklungsprobleme oder Altersbeschwerden*
  • Lahmheit*
  • nach einer Verletzung/Krankheit*
  • Post-operativ*
  • Leistungsabfall
  • Veränderung der körperlichen Mobilität
  • Fertilitätsstörungen
  • plötzliche Veränderung des Verhaltens
  • Verdauungsstörungen
  • u.a.m

Diese Liste ist nicht vollständig.

*Nach Absprache mit dem behandelndem Tierarzt

Wann sollte ich eher einen

Tierarzt konsultieren?

Die Osteopathie gehört zur Gruppe der Alternativmedizin. Sie ist komplementär zur klassischen Medizin und ersetzt in keinem Fall den Gang zum Tierarzt!

Bitte kontaktieren sie umgehend ihren behandelnden Tierarzt, wenn ihr Tier folgende Symptome aufweist:

  • Kolik
  • übermässiges Erbrechen und/oder Durchfall
  • Starke Lahmheiten und Frakturen
  • Fieber
  • Starke Schmerzen
  • Entzündungen

Ausserdem kann ein Osteopath nicht intervenieren bei:

  • allen möglichen Krebsformen
  • weniger als 3 Wochen nach einer Operation (die Fäden müssen vor der osteopathischen Konsultation gezogen sein)

Wie verläuft eine Behandlung bei mir?

Der tatsächlichen manuellen Behandlung gehen 4 Schritte voran.

  • Ich mache mir ein Gesamtbild Ihres Lieblings, indem ich ihn in seiner Statik beobachte. Dabei unterhalte ich mich mit Ihnen, um allfällige (medizinische) Vorgeschichten zu erfahren.
  • Anschliessend taste ich das Tier ganzheitlich ab, um dabei speziell warme, kalte und verspannte Stellen zu lokalisieren.
  • Falls möglich, gehen wir einige Schritte, damit ich das Tier in seiner Dynamik analysieren kann.
  • Basierend auf den erhaltenen Informationen lokalisiere ich die Blockaden durch spezifische Tests, um deren Kausalzusammenhang zu verstehen.

Daraufhin löse ich die Blockaden mit den geeigneten Techniken.

Zum Abschluss besprechen wir gemeinsam, wie die nächsten Tage ihres Tieres gestaltet werden sollten.

Ich gebe Ihnen ebenfalls eine Empfehlung für spezifische Übungen und das Training, sowie den Rhythmus allfälliger weiterer Konsultationen, ab.

Wie sollte man sich mit dem Tier die Tage nach der Behandlung verhalten?

Direkt nach der Behandlung wird Ihr Tier mit grosser Wahrscheinlichkeit sehr müde sein.

Diese Müdigkeit kann bis 48h nach der Behandlung anhalten.

Während dieser Zeit ist es wichtig, dem Tier die Möglichkeit zu geben, sich in Ruhe zu erholen.

Es sollte in jedem Fall absolut anstrengungsfrei bleiben (Pferd: leichte Bewegung ohne Reiter. Hund: mehrere kleine Spaziergänge an der Leine).

Um die angekurbelte Entgiftung bestmöglich zu unterstützen, sollte weiterhin auf den uneingeschränkten Zugang zu sauberem und frischem Trinkwasser geachtet werden.

Vereinzelt können Tiere aber auch mit einem Energieschub auf die Behandlung reagieren. Auch diese Tiere sollten nichtdestotrotz während der folgenden 48h geschont werden, damit der Körper Zeit erhält, die empfangene Behandlung vollumfänglich zu integieren.

Athleten sollten mindestens 1 Woche nach der Behandlung turnierfrei bleiben.

Wie oft sollte ein Tier zum Osteopathen gehen?

Das Zeitintervall zwischen zwei Konsultationen kann sehr unterschiedlich sein.

Bei einem gesunden Tier gilt dieselbe Faustregel wie bei einem gesunden Menschen: ein jährlicher Besuch beim Osteopathen minimiert das Festsitzen von Blockaden und wirkt präventiv auf die Entstehung einer Vielzahl von Pathologien.

Bei sportlich aktiven Tieren ist die Entstehung von Blockaden wahrscheinlicher, somit sind auch deren Auswirkungen potenziell gravierender. Deshalb werden in diesen Fällen halbjährliche Behandlungen empfohlen. Idealerweise finden diese einmal vor und einmal nach der Wettkampfsaison statt.

Bei Tieren mit akuten Problemen oder chronischen Pathologien können kürzere Zeitintervalle zwischen zwei Behandlung auf kurze oder lange Sicht sinnvoll sein. Welches Intervall für Ihr Tier genau Sinn ergibt, ist absolut situationsabhänging und wird direkt nach einer Behandlung besprochen.